Wissenswertes

Das Erlernen eines Instruments fordert und fördert den Menschen in seiner ganzen Persönlichkeit!

  • Es fördert in hohem Maße die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und der Koordination. Dies geschieht vor allem durch das Einüben der spieltechnischen Bewegungsabläufe, die sehr komplex sein können und eine gute Körperwahrnehmung und Körperbeherrschung verlangen. Jeder, der schon einmal versucht hat, einen Geigenbogen auf einer Saite gerade zu führen, weiß, wovon ich spreche.

  •  Rhythmische Muster und melodische Zusammenhänge zu verstehen und zu verinnerlichen verstärkt die kognitiven Fähigkeiten. Rhythmus, Melodie und Harmonie haben viel mehr mit Mathematik zu tun, als man denkt! Auch die Vorstellungskraft – das „innere Hören“ – und das Gedächtnis werden geschult.
  • Instrumentalunterricht lehrt die Kinder, Geduld und Ausdauer zu haben und an einer Sache dran zu bleiben, auch wenn etwas nicht gleich wie gewünscht funktioniert. Beim Üben eines Instrumentes muss man lernen, den Prozess selber – also das TUN im Moment zu lieben – und nicht ausschließlich das Ergebnis. Man muss lernen anstrengungsbereit zu bleiben und in kleinen Schrittchen aber stetig voran zu gehen. Kinder, die konsequent an einer Sache dran bleiben, erfahren, dass sie durch Anstrengung etwas bewirken können. Das ist wohl eine der besten Lebenserfahrungen, die wir einem Kind mitgeben können: Das Erleben von Selbstwirksamkeit! Ein Mensch, der gelernt hat, dass er durch eigenes Tun etwas bewirken kann, wird in seinem Leben nie mehr in Hilflosigkeit und Resignation verfallen!
  • Das Musizieren allein oder mit anderen zusammen kann unglaublich beglückend sein und stärkt gleichzeitig das Selbstvertrauen! Durch das Zusammenspiel lernen Kinder, aufeinander zu hören, einander zu respektieren und gegenseitig zu unterstützen, kurz gesagt: Teamwork.

    Dies sind nur einige Beispiele. Das Erlernen eines Musikinstrumentes trägt stark zur Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen bei. Dazu braucht es aber auch regelmäßige Übung, regelmäßige Beschäftigung mit dem Instrument und mit der Musik, sonst können sich auf lange Sicht die oben genannten Fähigkeiten und Stärken bestmöglich entwickeln.

Tipps zum Üben

Wenn man sich regelmäßig „mit allen Sinnen“ mit einer Materie beschäftigt, bilden sich im Gehirn neue Strukturen.

Das Gehirn verändert sich ständig. Die durch das Üben neu gebildeten Synapsen werden – je intensiver die Beschäftigung mit der Materie ist – umso stärker mit den anderen Zeilen im Gehirn vernetzt. Das kann man heutzutage sogar mit bildgebenden Verfahren nachweisen.

Mit denselben Verfahren kann man allerdings auch nachweisen, dass die neuen Synapsen, die z.B. schon nach 20-minütigem Üben im Gehirn entstehen, sich wieder zurückentwickeln, wenn das Neuerlernte nicht in einem relativ kurzen Zeitabstand (spätestens bis zu 24 Stunden danach) wiederholt wird.

Wie können wir nun – im Bezug auf das Lernen eines Musikinstrumentes – diese Erkenntnisse ganz praktikabel in unserem Alltag anwenden? Besonders Kinder im Vorschul- bzw. jungen Schulalter sind beim Üben des Instruments sehr stark auf die
Unterstützung der Eltern angewiesen. Sie sind in den meisten Fällen noch nicht imstande, sich ihre Tagesaufgaben selbst einzuteilen und diese dann auch wirklich durchzuführen.

Was sagt uns das?

  1. Regelmäßiges Wiederholen ist unerlässlich.

  2. Die erste Wiederholung sollte spätestens nach 24 Stunden erfolgen.

  3. Lieber öfter und nicht zu lange Zeiteinheiten üben – Je nach Alter des Lernenden kann diese Zeiteinheit sehr unterschiedlich sein. Bei ganz jungen Musikern auch 5-10 Minuten (und dafür dann 2-3mal am Tag)

Es ist mir schon klar, dass das Üben zu Haues nicht immer „Spaß“ macht, aber – wie sagt man so schön: „Mit dem Essen kommt der Appetit“.

Glauben Sie mir: Je mehr sich Ihr Kind mit Musik und mit dem Instrument beschäftigt, desto mehr Freude daran wird es entwickeln! Ich weiß das aus langjähriger Erfahrung.